Antonio D’Alessio, 31 Jahre alt (Mai 2021)

 

So sieht es momentan aus, die Kurzfassung:

Nach einem knapp 10-jährigen Studium an der TU Darmstadt habe ich im April 2020 meine Doktorarbeit in Physik am Institut für Kernphysik abgeschlossen. Im Mai 2020 bin ich als Business Solution Architekt in einer Frankfurter Firma eingestiegen.

Motto:

Mit den passenden Freunden und einer Familie im Rücken kann man so ziemlich alles hinbekommen.

Was waren Ihre Leistungskurse, wann haben Sie Abitur gemacht?

2009 habe ich das Abitur an der Einhardschule gemacht, mit den Leistungskursen Geschichte und Physik. Im Nachhinein hätte Mathematik wohl etwas besser gepasst.

Welche Bedeutung hatte Ihre Schulzeit für Sie aus heutiger Sicht?

Zunächst einmal, genießt die Fahrten nach Weimar, Prag oder sonst wo hin (sobald es eben wieder geht), die etlichen Musikfahrten und auch -auftritte, die sind mit das Beste an der Schulzeit!

Die Schule war eine schöne Zeit, die mir aber nur bedingt für das Studium und meinen Beruf geholfen hat. Was man auf jeden Fall mitnehmen muss, ist die Begeisterung am „neue Dinge Lernen“, die von manchen Lehrern mehr, von anderen weniger rübergebracht wird und das Wissen, wie man selbst am besten lernen kann. 
Ansonsten vermittelt die Schule Soft-Skills und Sozialkompetenzen, das ist später mehr wert als vieles des tatsächlichen Unterrichtsstoffs. Dadurch, dass man sich nach der Schule spezialisiert, im Studium oder in der Ausbildung, tauchen viele Themengebiete nämlich gar nicht mehr auf.
Zwei wichtige Dinge, die man immer bedenken sollte, sind
1. Findet eure Interessen, denn nur wenn man ein Themengebiet findet, dass einem Spaß macht, kann man lange Zeit erfolgreich daran arbeiten.

2. Jeder ist auf seine Weise bekloppt. Findet die Freunde, die zu euch passen. Die habt ihr dann nämlich auch für eine lange Zeit, auch wenn das vielleicht nicht viele sind.

Nach dem Abitur ist vor dem Rest

Zunächst habe ich als Zivi in der Villa Kunterbunt in Mainflingen gearbeitet. Jedem, der ein Studium anstrebt, will ich ans Herz legen sich die Zeit zu nehmen und ein FSJ einzuschieben. Die persönliche Entwicklung in dieser Zeit gibt noch mal einen anderen Blick auf alles und hilft dabei, sich besser zu orientieren und man sieht auch mal etwas anderes als einen Schreibtisch.
Aufgrund meines Interesses an Naturwissenschaften kam für mich als Studium Chemie oder Physik in Frage, die Auswahl wurde bei mir mit einem Abischnitt von 3,1 direkt auf Physik eingegrenzt, denn hier gibt es keine Zulassungsbedingungen. Da ich schon in den Saturday Morning Physics Kursen (euer Physiklehrer wird sich bestimmt gerne darum kümmern euch dort anzumelden) vom Elektronenbeschleuniger S-DALINAC an der TU Darmstadt begeistert war, fiel die Auswahl dann auch schnell auf diese Uni.

Wenn es eine Orientierungswoche zu Beginn des Studiums in eurem gewählten Fachbereich gibt, nehmt diese auf jeden Fall wahr. Zum einen lernt man so die zukünftigen Kommilitonen kennen. Zum anderen läuft es an der Uni einfach anders als in der Schule. Man muss sich um seine Kurse und die Anmeldung zu Prüfungen selbst kümmern, wird nicht einfach versetzt und bekommt kein direktes Feedback der Professoren. Hier können einem die alten Hasen weiterhelfen.

Vom Bachelor bis zu meiner Doktorarbeit habe ich in verschiedenen Arbeitsgruppen am Institut für Kernphysik gearbeitet, so konnte ich in unterschiedlichen Bereichen Erfahrung sammeln, mal in der Planung und im Bau von Detektoren, mal in der reinen Datenauswertung von Elektronenstreuexperimenten.

Während meiner Doktorarbeit habe ich dann festgestellt, dass ich nicht mein Leben lang in der Forschung bleiben möchte. Über die Studentenmesse Konaktiva in Darmstadt habe ich verschiedene interessante Firmen und auch meinen jetzigen Arbeitgeber kennengelernt. Solche Studentenmessen sind auf jeden Fall Gold wert!

Wenn Sie einen anderen Beruf gewählt hätten – wofür hätten Sie sich entschieden?

Schon während der Schulzeit habe ich oft und gerne mal in der Küche in der Einhardschule ausgeholfen (die Chefin dort ist meine Mutter 😉). Und auch während des Studiums habe ich ein Jahr als Koch in einem Restaurant in Darmstadt gearbeitet. Anstatt des Studiums wäre es bei mir vermutlich eine Kochlehre geworden. Das Kochen ist bis heute eines meiner liebsten Hobbies.

Und wie geht es für Sie beruflich weiter?

Im Mai dieses Jahres bin ich als Business Solution Architekt bei Clientfocus eingestiegen. Ich würde mich als IT-Consultant beschreiben. Im Team erarbeiten wir neue Service Management Lösungen für Business- und IT-Aufgabenstellungen. Meine IT-Affinität und die Programmierkenntnisse, die ich mir im Studium angeeignet habe, kann ich hier gut einbringen. Momentan bilde ich mich in Richtung Projektmanagement weiter und merke, dass mir das auch viel Spaß macht. Also mal schauen, wie es weiter geht.

Ein paar ausgefallene Leseempfehlungen am Ende

„Und sie fliegt doch“ – Dave Goulson; „Denken hilft zwar, nützt aber nichts“ – Dan Ariely; „Das Sokrates Prinzip“ – Jos Kessels; „Die Wissenschaft der Scheibenwelt Teil 1-4“ – Terry Pratchett; „Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge“ – Bill Bryson

Antonio D´Alessio im Mai 2021

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Julia Böhm, 24 Jahre alt (März 2020) 

Worauf ich stolz bin: 

Auf meine Ehrung zur hessenweit besten Abschlussprüfung zur Kauffrau für Dialogmarketing.

Mein Motto:

Nur der eigene Weg, ist der richtige Weg.  

Welche Bedeutung hatte die Schulzeit für mich aus heutiger Sicht?

Für mich war die Schulzeit eine Zeit mit vielen Veränderungen. Ich war keine schlechte Schülerin, habe aber auch keinen 13 Punkte Durchschnitt vorweisen können.
Meine Leistungskurse waren Deutsch und Englisch. Ich habe 2013 nach 11 Schuljahren die ESS verlassen und nach einem Jahr der Ausbildung wurde mir die Fachhochschulreife anerkannt. 
Lange Zeit habe ich einige Bewerbungen an verschiedene Unternehmen zu verschiedenen Ausbildungsberufen verschickt - und Absagen tun erst einmal weh.
Das ist auch verständlich, trotzdem habe ich nicht aufgeben und bei der Goodyear Dunlop meine Ausbildung zur Kauffrau für Dialogmarketing begonnen. Was ich an der Schulzeit geschätzt habe, war die Zeit, die ich mit Freunden verbracht habe. Echte Freunde bleiben und halten auch noch Jahre später zusammen :)

Was würde ich heutigen Schülerin raten, um erfolgreich in Schule und später in Studium und Ausbildung zu sein?

Für jeden bedeutet Erfolg etwas anderes und ich würde jedem Menschen den Tipp geben, sich nicht zu vergleichen. Jeder kann seine Stärken anders einsetzen.
Ich war in Mathe nie gut, weil ich mir eingeredet habe, dass ich es nicht kann. Eines meiner heutigen Lieblingsthemen ist Rechnungswesen und Controlling - soviel dazu.
Jeder Schüler muss seine Lernmethode finden. Es ist in meinen Augen auch vollkommen okay, in einem Fach weniger gut zu sein. Das hat rein gar nichts mit der Person an sich zutun. 

Hat mich die Schule gut auf die berufliche Zukunft vorbereitet? 

Das kann ich mit einem Jaein beantworten. In meinen Augen bringt es mich nicht weiter, mich zu beschweren, welche Themen fehlen oder welche Lehrer ich blöd finde. Ich hätte mich selbst mehr darum kümmern müssen. Fragen kostet nichts und zum Glück sind viele Informationen nur einen Klick entfernt.

Und wie geht es für mich beruflich weiter? 

Aktuell arbeite ich bei einem Hersteller für Arbeitsbekleidung und bin im Vertrieb tätig. Auch bei der Goodyear Dunlop habe ich im Vertrieb gearbeitet. Mir macht der Kundenkontakt große Freude. Ich beende dieses Jahr mein berufsbegleitendes Studium zur staatlich geprüften Betriebswirtin und möchte mich einem neuen Bereich widmen. Ich bin gespannt wohin mich meine Reise führt.
Abschließend möchte ich jedem Schüler mitgeben, dass das erste Studium oder die erste Ausbildung nicht die letzte Station sind. Ein Berufswechsel ist kein Scheitern.

Ihr findet euren Weg, vertraut euch selbst und euren Fähigkeiten. :) 

Julia im März 2020

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