Sommerliche Klänge
Mitreißende Rhythmen, bekannte Hits und klassische Klänge: Beim Sommerkonzert der Musik-AGs Anfang Juli verwandelten die jungen Musikerinnen und Musiker der Einhardschule trotz hochsommerlicher Temperaturen das Forum in einen Ort voller musikalischer Vielfalt.
Das Instrumentalensemble der Klassen 5-7 eröffnete schwungvoll mit einem Marsch und einem Arrangement zu dem bekannten Sommerhit „California Dreaming“. Die Chöre der Klassen 5, 6 und 7 überzeugten ebenfalls mit bekannten Hits wie „Flowers“ von Miley Cyrus, „Dance with Somebody“ von Mandy Diao sowie Filmmusikhits wie „A Million Dreams“ aus „The Greatest Showman“ oder Songs aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieus“.
Dazwischen spielte das Blockflötenensemble unter anderem Sätze aus einer Barocksuite von Georg Friedrich Händel, das Gitarrenensemble überzeugte mit folkloristischen Arrangements und das Orchester präsentierte einen „Ungarischen Tanz“
Während der große Chor 8-13 Evergreens wie „Bohemian Rhapsody“ von Queen, „Skyfall“ aus dem gleichnamigen James Bond-Film und Robbie Williams „Angels“ präsentierte, wurden auch in diesem Konzert die Abiturienten, die über neun Jahre die musikalische Arbeit an der Einhardschule mitgeprägt haben, im würdigen Rahmen verabschiedet.
Der Schulelternbeirat übernahm an diesem Abend die so wichtige Versorgung mit kühlen Getränken, außerdem spendierte der Elternbeirat allen aktiven Kindern des Abends ein Eis. Der heiße, aber rundum gelungene Konzertabend wurde mit dem Auftritt der Bigband und Filmklassikern wie „Das James Bond Theme“, „Die Muppets Show“ oder „Mission: Impossible“ abgerundet.
Theaterfest
Das gut besuchte Theaterfest der Einhardschule Ende Juni stand ganz im Zeichen der Neuinterpretation bekannter Stoffe. Das Stück „Es war einmal … und ist es noch“ vom Wahlunterricht 10 unter der Leitung von Judith Weiß setzte sich humorvoll mit der Frage auseinander, was eigentlich eine typische Märchenprinzessin ausmacht. Schnell wurde klar: Sie ist schön, lieb, hilfsbereit – und wartet auf den Prinzen. Doch passt das noch in die heutige Zeit? Anhand von Szenen aus bekannten Märchen und inspiriert durch eigene Ideen, suchte der Kurs nach Antworten: Bin ich eher der passive Dornröschen- oder der angepasste Aschenputtel-Typ? Wie sehen Jugendliche heute Partnerschaft und wie definieren Jungen Männlichkeit im Jahr 2025? Antworten darauf, gaben die Jugendlichen in ihrem Stück.
Auch der Oberstufenkurs von Ina Pohl hatte sich einen Klassiker vorgenommen Shakespeares„Romeo und Julia“ wurde zu „Homeo und Julia“. Jeder kennt die Geschichte: Liebende, die nicht lieben dürfen, und deren Familien verfeindet sind. Der Kurs der Jahrgangsstufe 12 hat sich die Frage gestellt, wie man Shakespeares zeitloses Drama in die Gegenwart übertragen kann. Gibt es gesellschaftlich unerwünschte Liebe heute eigentlich noch? Wer könnten diese Liebenden sein? Was lässt sie scheitern? Herausgekommen ist eine Eigenproduktion „fast wie bei Shakespeare“ und doch ganz anders.
Kleine Dinge ganz groß
Arbeiten des Leistungskurs Kunst Q4 unter Leitung von Gabriele Stüber.
Zukunftstheater
Innovative Schultheaterworkshops und ihr Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung in Zeiten gesellschaftlicher Transformationen
Die Einhardschule hat als eine von hessenweit 10 Forschungsschulen an der Forschungsstudie ‚Zukunftstheater‘ der Justus-Liebig-Universität Gießen teilgenommen.
Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts „Zukunftstheater“ ist es, die Wirkungen von theaterpädagogischen Maßnahmen in Schulen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Transformation zu erforschen. Besonders interessiert dabei die sozio-emotionale und die Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen. Wir sind stolz, dass unsere Schule als eine der Forschungsschulen ausgewählt wurde.
Im Rahmen der Studie wurden theaterpädagogische Angebote an Schulen analysiert. An der Einhardschule geschah dies während der Projektwoche im Herbst. Anschließend wurde die Wirkung des theaterpädagogischen Angebotes mit anderen freiwilligen schulischen Angeboten verglichen. Es wurden schriftliche Befragungen und Interviews vor, während und nach den theaterpädagogischen Maßnahmen sowie den alternativen Angeboten mit Schülerinnen und Schülern der achten bis zehnten Jahrgangsstufe durchgeführt. Auch psychophysiologische Maße wurden erhoben, um die Erlebensqualität der Jugendlichen während der Theater-Interventionen zu erforschen.
Die Untersuchungen sollen Schlussfolgerungen für die zukünftige Gestaltung kultureller Bildung und Schulentwicklung zulassen, um den Herausforderungen durch gesellschaftliche Transformation begegnen zu können. Zudem sollen Impulse gegeben werden, um Jugendliche mit bisher geringer Teilhabe an kultureller Bildung zur Partizipation zu motivieren und ihnen dabei möglichst positive Erlebnisqualitäten zu ermöglichen.
Hintergrund der Studie
Durch aktuelle gesellschaftliche Transformationen wie der fortschreitenden Digitalisierung und zunehmende Diversität gewinnen Bildungsziele im Bereich der sozio-emotionalen und Persönlichkeitsentwicklung zunehmend an Bedeutung. Kulturelle Bildung gilt als vielversprechende Möglichkeit zum Umgang mit gesellschaftlicher Transformation. Insbesondere Theaterspiel hat sich als wertvolle Quelle für die individuelle Entwicklung im persönlichen, sozialen, sprachlichen und ästhetischen Bereich erwiesen und stellt ein hilfreiches Mittel zur Vorbereitung auf eine offene, nicht im Einzelnen kalkulierbare Zukunft in einer sich wandelnden Gesellschaft dar.


Einhardpreisträgerin zu Gast in der Einhardschule
Ende März besuchte die diesjährige Einhardpreisträgerin Ulinka Rublack die Einhardschule. Für die Schülerinnen und Schüler der Q2-Phase hielt die Kulturhistorikerin einen anregenden Vortrag zu ihrem Werk „Dürer im Zeitalter der Wunder – Kunst und Gesellschaft an der Schwelle zur globalen Welt“. Möglich wurde der Besuch der renommierten Historikerin durch die Vermittlung der Einhard-Stiftung.
Für die Jugendlichen eröffnete Ulinka Rublack einen faszinierenden und neuen Blick auf Albrecht Dürer und seine Zeit, die Renaissance. Es ging dabei nicht nur um Dürer als herausragenden Künstler seiner Zeit, sondern um Dürer als erfolgreichen Selfmade-Mann, der sich und seine Kunst geschickt zu vermarkten wusste; und das nicht nur in Deutschland, sondern international.
Besonders verblüffend war der Vergleich zwischen Dürers Zeit und der Gegenwart: Anhand von Selbstporträts Dürers und aktuellen Fashion-Fotos zog Rublack Parallelen zwischen der Mode der Renaissance und heutigen Stiltrends. Die Botschaft: Kleidung war schon damals weit mehr als nur Stoff – sie war ein Mittel der Selbstinszenierung und der gesellschaftlichen Abgrenzung.
Nach dem Vortrag nutzten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, der Cambridge-Professorin ihre Fragen zu stellen – und bekamen spannende Einblicke in die Welt der Forschung, Kunst und Geschichte.
Goethes „Werther“
250 Jahre alt und doch brandaktuell
Ein über 250 Jahre alter Briefroman auf der Bühne – kann das Jugendliche von heute noch fesseln? Definitiv! Das bewies das Ensemble Kortmann & Konsorten, das an der Einhardschule mit seiner eindrucksvollen Inszenierung von Die Leiden des jungen Werther begeisterte.
Eingeladen wurde das Ensemble von der Fachschaft Darstellendes Spiel (DS), die im Rahmen ihres Fachtags die DS-Kurse der Oberstufe und die gesamte E-Phase zu diesem besonderen Theatererlebnis versammelte.
Die Aufführung zeigte Werther als einen jungen Menschen, der ohne Halt durchs Leben taumelt, zerrissen zwischen unerfüllter Sehnsucht und idealisierter Liebe. Seine Gefühlswelt schwankt dabei in Extremen: Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt – von euphorischer Begeisterung für die geliebte Person bis hin zur tiefsten Verzweiflung und Selbstzerstörung.
In kurzen, intensiven Szenen wurde eine Geschichte erzählt, die zeitlos aktuell ist – eine Geschichte von emotionalen Höhen und Tiefen, die auch heute noch viele junge Menschen bewegt.
Ermöglicht wurde dieses Gastspiel und der anschließende Workshop für die DS-Gruppen durch FLUX, ein Netzwerk, das Theaterschaffende und Schulen in Hessen verbindet. Ein Theatererlebnis, das nachhallt, denn für die E-Phase steht der Sturm und Drang auf dem Lehrplan.

Textcollagen zu Christian Schad
Schwarz und weiß, Blick ins Nichts INichts, das heißt alles. I Alles, was auf uns schaut herab, alles, was nach oben schielt, Schein gesenkt, Haupt erhoben. I Erhoben, anmutig tanzend im gedämmten Licht. I Licht, das in den Augen schimmert, erzählt Geschichten grenzenlos. I Grenzenlos tanzt die Seele weit voraus ins Nirgendwo.
Liebe
Liebe zweier Knaben, welche vielleicht heimlich ist. I Heimlich ausgelebte Homosexualität zwischen zwei Männern. I Männer, welche sich in diesem düsteren Abschnitt der Geschichte gefunden haben. I Gefunden haben sich zwei Paarlippen, wo deren Treffen als Tabu gilt
Erfüllt ist die Zeichnung durch einen Käfer im Vordergrund. Vordergrund erleuchtet durch die Unschuld des Mondscheines. Mondschein erleuchtet grell die Nacht, die einst tief schwarz, in leuchtendem Blau. Blau, die Farbe, durch welche das Lebendige in den Vordergrund gerät. Gerät der Skarabäus in den Mittelpunkt?



Zeichnungen im Stil von Christian Schad
An seinem Studientag Ende Oktober besuchte der Kunst Vorleistungskurs der E-Phase von Julia Coutandin das Christian-Schad-Museum in Aschaffenburg. Vor Ort hieß es dann „Schreiben zu Bildern“. Entstanden sind spannende Textcollagen, aber auch Zeichnungen inspiriert von den Werken Christian Schads.
Sommerkonzert
Das große Sommerkonzert der Einhardschule fand kurz vor den Ferien im gut besuchten Forum der Schule statt. Unter dem Motto "We are Music" präsentierten die Chöre der Jahrgangsstufen 5 und 6, die Instrumentalklasse der Jahrgangsstufe 8, der große Chor 7-Q4 sowie das Instrumentalensemble 5-7, das Blockflötenensemble, das Gitarrenensemble und das Orchester ein bunt gemischtes Sommerprogramm. Der Chor 7 bis Q4 hatte zudem ein paar Szenen aus dem Musical "Les Misérables" im Programm. Auch die traditionelle Verabschiedung der Abiturienten, die sich über viele Jahr in den Musik-AGs beteiligt haben, fand an diesem Abend statt.
Tierbilder
Die monochromen Tierporträts sind im Kunstunterricht der Klasse 6b unter Anleitung von Uta Pitterman entstanden.

Plädoyer für den praktischen Musikunterricht
Seligenstädter Einhard-Gymnasium erneut als Schule mit Schwerpunkt Musik ausgezeichnet
Die Einhardschule ist erneut als „Schule mit Schwerpunkt Musik“ ausgezeichnet worden. Das Zertifikat ist bis zum Schuljahr 2026/27 gültig.
Das Hessische Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen hat bei der Zertifizierungsfeier der „Schulen mit Schwerpunkt Musik“ im Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt am Main in einem feierlichen Rahmenprogramm insgesamt 99 Schwerpunktschulen dafür ausgezeichnet, dass sie ihre Schülerinnen und Schüler in besonderer Weise in der musikalischen Bildung fördern.
Aufgelockert wurde das Ganze durch Darbietungen aus dem Kreis der zertifizierten Schulen.
Schulen mit individueller musikalisch-kultureller Schulkultur
Alle „Schulen mit Schwerpunkt Musik“ entwickeln und prägen eine individuelle musikalisch-kulturelle Schulkultur, die in das Schulumfeld hineinwirkt. Die Schwerpunktschulen zeichnen sich beispielsweise durch einen kontinuierlichen Musikunterricht in speziellen Musikklassen der Sekundarstufe I und durchgehende Ensemble-Arbeit aus. An den Programmschulen werden den Musiklehrkräften kontinuierliche Fortbildungen zur Verfügung gestellt. Besonders die Schulkoordinatorinnen und -koordinatoren haben eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung des Programms.
SKETCHNOTES
ZUR ARCHITEKTUR
Ergebnisse aus dem Grundkurs Kunst Q3 unter der Leitung von Julia Coutandin.

Projekttag „Darstellendes Spiel“
Seligenstadt, 25.1.2024. In diesem Jahr konnte das Theater „Kortmann & Konsorten“ mit dem Stück „Woyzeck“ für den Projekttag „Darstellendes Spiel“ gewonnen werden. Ermöglicht wurde der Projekttag durch die vom Kultusministerium Hessen geförderte Gastspielreihe „Flux“. An der Aufführung des Stückes nahm die gesamte E-Phase teil. Für die Schülerinnen und Schüler des Kurses Darstellendes Spiel gab es am Nachmittag einen theaterpädagogischen Workshop, in dem sich die Schülergruppe gemeinsam mit den Schauspielerinnen und Schauspielern mit der Inszenierung des Stückes befasste.
In Büchners Woyzeck, der zum Literaturkanon für die Oberstufe gehört, geht es um den Soldaten Franz Woyzeck, der seine Geliebte Marie mit einem Messer erstochen hat. Die Inszenierung fragt nach den Gründen für die Tat? Maries offensichtlicher Betrug mit dem Tambourmajor oder die fragwürdigen Experimente des Doktors, an denen Woyzeck nur teilnimmt, um zusätzlich Geld zu verdienen?
Am Anfang und am Ende steht der Mord an Marie. Dazwischen 11 Szenen und unendlich verschiedene Reihenfolgen. Jede einzelne erzählt eine ganz neue Geschichte. Was kommt zuerst? Der Wahn oder die Erbsen? Das Messer oder der Ehebruch? Bei jeder Aufführung losen die Zuschauer die Reihenfolge aus, in der die Szenen gespielt werden. Und verändern damit den Blick auf Woyzeck und die Gesellschaft, die ihn umgibt.
Foto: Salar Baygan ©