ETV

Action auf Burg Rieneck

2015 Rieneck-100

Die AG "Einhard TV" der Einhardschule war drei Tage auf Weiterbildung. „Kamera, Ton, Licht und Action" lautete das Motto des dreitägigen Seminars, an dem die 22 Jugendlichen der Film-AG der Einhardschule teilnahmen. Schon über zwanzig Jahre ist die Gruppe unter Leitung von Peter Klotzky gern gesehener Stammgast auf Burg Rieneck in Unterfranken. Auf dem Programm standen interessante und anspruchsvolle Vorträge zu den Themen "Statische und entfesselte Kamera", "Licht und Ausleuchtung", "Kreative Nachvertonung" sowie "Schnitt- und Montagetechniken". Über die Themen der Vorträge hatten die Jugendlichen gemeinsam abgestimmt und die jeweiligen Referentinnen und Referenten hatten ihre Präsentationen zuhause intensiv vorbereitet. Neben den theoretischen Teilen des Seminars bildete natürlich auch die praktische Arbeit einen weiteren Schwerpunkt. In kleinen Gruppen verteilten die Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Rollen und Arbeitsaufträge. Vom frühen Morgen bis in die späten Abendstunden wurden Ideen entworfen, anschließend abgedreht. Danach wurden die entwickelten Filmszenen an volldigitalen Schnittplätzen und am PC nachbearbeitet. Und traditionsgemäß gab es am Abschlussabend auch wieder ein buntes Programm im Schein des Kaminfeuers im historischen Rittersaal, in diesem Jahr organisiert von Lina Hangarter.

 

Artikel aus der Offenbach Post vom 20.9.2014

Von Michael Hoffmann

Einhard-TV feiert 30-Jähriges
„Wie bei einem Tatort"

 

Drehbuch, erste Einstellung: In trauter Runde gewinnt das Gespräch bei Bürgermeisterin Dagmar B. Nonn-Adams, die ein Dutzend ETV-Nachwuchsfilmer, Klotzky und Schulleiter Karl Wölfinger zur Feier des Jubiläums ins Rathaus geladen hat, zunehmend an Fahrt. Lukas (14), der in der ETV-Nachwuchsgruppe Erfahrungen sammelt, erzählt von seinem ersten Filmprojekt „Amoklauf". „Den haben wir so ähnlich wie einen Tatort gedreht", sagt er cool und selbstbewusst. Happy End gab's keines, überlebt hat leider auch keiner.

 

Szenenwechsel:

Über den Scheck der Bürgermeisterin freut sich die Film-Crew, auch über das dicke Lob aus ihrem Munde. Die Rathauschefin fasst das alljährliche Bewerbungsgedränge der Schüler, die zahlreichen Filmprojekte, den guten Ruf von ETV, den pädagogischen Nutzen und die Fertigkeiten, die sich die Schüler aneignen, griffig zusammen: „Ein tolles Gütesiegel". 


Kameraschwenk:

Oberstudienrat Peter Klotzky schwärmt von seinem Team mit etwa drei Dutzend Akteuren, spricht von außerordentlicher Harmonie bei doch sehr unterschiedlichem Alter (Klassen sieben bis zwölf), von Kreativität und Ausdauer, von Schultheatertagen, von Filmprojekten und von Aufenthalten in Studios und Filmproduktionsstätten (Frankfurt, Mainz, Köln, München, Erfurt, Leipzig, Offenburg oder - im Juni 2014 - in Hamburg). Seit 1984 haben mehrere hundert Schüler in der AG mitgearbeitet, einige für bis zu sieben Jahre! Einzelne seien nach der Schule sogar beruflich beim „richtigen" Rundfunk und Fernsehen gelandet.

 

Etv-Studio

 

 

 

 

 

 

 

© Privat- Interview im Studio, umringt von Kameras, Monitoren und technischen Ausrüstungsgegenständen: Im ETV-Team lernen die Schüler die Medienwelt von Grund auf kennen.

 

 

 

 

„Macht immer noch Spaß", sagt Klotzky heute, hält nachdenklich inne und zitiert einen Kollegen: „Das ist ein ganz schön großes Erbe, das Du hinterlassen willst, wenn Du in Pension gehst." Kaum vorstellbar, sagt eine seiner Schülerinnen. Und: Sie sehe die Gefahr, dass ETV einschläft, weil keiner Klotzky ersetzen könne. Doch das ist noch Zukunftsmusik, steht erst in einigen Jahren zur Diskussion. Die Gegenwart ist eitel Sonnenschein. Naheinstellung: Sieht auch Schulleiter Wölfinger so. „Ein Selbstläufer" sei ETV geworden, „eine Instanz", alljährlich von riesiger Nachfrage gestützt. Klotzky habe vor 30 Jahren den richtigen Weg eingeschlagen, das Thema Medienbildung über eine AG einzuführen. Er wisse, wie sehr sich der Kollege engagiert habe, auch dass die Latte damit ziemlich hoch hängt. Der enorm zugenommene Verwaltungsapparat an der Schule, der junge Kollegen mächtig fordere, bremse womöglich das Engagement potenzieller und grundsätzlich interessierter Klotzky-Nachfolger, räumt Wölfinger ein.

 

Rückblende:

Im ständig wachsenden ETV-Archiv sammeln sich im Verlaufe von 30 Jahren nicht nur schulspezifische Veranstaltungen wie Mitschnitte von Theateraufführungen, von Schul- und Sportfesten, sondern auch Berichte und Reportagen aus dem lokalen und regionalen Bereich von Seligenstadt und Umgebung. Im August 1984 wurde das ETV-Schülerfernsehen aus der Taufe gehoben. Etwas ganz Neues sollte es sein, als eine kleine Schülergruppe gemeinsam mit Peter Klotzky, der die Idee dazu lieferte, damals den Grundstein legte, ähnlich einer Schülerzeitung. Das damals gerade aufblühende Medium Video sollte aktiv dabei genutzt werden, um Schüler und Lehrer zu informieren und um Ereignisse aus dem Schulleben und aus der Region zu dokumentieren.
Jungredakteure reichen nicht aus

 

Historisch
© Privat Historisches Bilddokument: Teamgründung 1984.


So war im Oktober 1984 die Premiere der ersten 25-minütigen ETV-Sendung angesagt, und die überaus positive Resonanz ermutigte das enthusiastische junge Team, sein neues und bis dahin einzigartiges Projekt mit Eifer fortzuführen. Allerdings mussten die Jungredakteure auch lernen, dass gute Ideen alleine nicht ausreichen, um eine Produktion zu erstellen, die das von ARD und ZDF verwöhnte Publikum befriedigt. Probleme technischer Art hingegen, die viele Ideen in der Startphase unverwirklicht blieben ließen, wurden durch engagierten Einsatz und Kreativität überwunden. Die technische Grundausstattung - eine analoge Videokamera, ein tragbarer und ein stationärer Videorekorder, Videoleuchten, Mikrofone und Stative - finanzierte Peter Klotzky, der betreuende Lehrer. „Geschnitten" wurde an Nachmittagen in einem freien Klassenraum der Schule durch Überspielen von einem Rekorder auf ein zweites Gerät. Der Traum vom eigenen kleinen „Studio" blieb viele Jahre unerfüllt.


Im Jahr 1991 nahm ETV sein erstes „Studio" in Besitz. Mit finanzieller Unterstützung des Kreises wurde in den Ferien ein freier Raum der Schule von den Schülern eigenhändig umgebaut: Tische für die Redaktionskonferenz wurden aufgestellt, eine Ecke für Interviews mit Hintergrund und Deckenstrahlern aufgebaut sowie ein analoger Schnittplatz mit Bild- und Tonmischer installiert. Nach den Systemen „Video 2000", „VHS" und „S-VHS" kam technisch mit „Mini-DV" der große Durchbruch. Damit wurde erstmals eine fast verlustfreie Nachbearbeitung möglich, und im Jahr 2000 schaffte das Team dank Geldmitteln von Förderverein, ihrem Lehrer und Eltern den ersten digitalen Schnittcomputer an.


Das Gesamtkonzept von Einhard-TV hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten komplett verändert. Die ursprünglichen „Live-Sendungen" in den Mittagspausen wurden im Jahr 2005 eingestellt. Stattdessen wurde ab 1991 ein Verleih und Verkauf der Videobänder und später DVDs eingeführt. Dazu auch Kasten „Erfolgsbilanz".

 

ETV feiert Jubiläum

30-Jahre-ETV-4

 

 

 

 

 

 

Sie wollen mehr erfahren, klicken Sie auf das Bild!

 

 

Einhardschüler beim NDR in Hamburg
ETV zu Gast in der Hansestadt - 30 Jahre Schülerfernsehen

ETV-Hafen-Web

Anlässlich ihres 30-jährigen Bestehens war die Arbeitsgruppe 'ETV-Schülerfernsehen' der Einhardschule unter Leitung von OStR. Peter Klotzky vier Tage lang zu Gast in Hamburg, um die Sehenswürdigkeiten der Hansestadt und die Film- und Fernsehproduktionsstätten des NDR zu besichtigen. Untergebracht war die Gruppe in der Jugendherberge 'Auf dem Stintfang', direkt an den Landungsbrücken im Herzen von Hamburg, wo ein interessantes Tagesprogramm und viele Sehenswürdigkeiten auf sie warteten. Begleitet wurden sie vor Ort von dem Hamburger Götz Gade, der mit typisch nordischem Humor den Stadtführungen die passende Würze gab.

Gleich am Spätnachmittag des ersten Tages erkundeten die Schülerinnen und Schüler das Hafengebiet rund um den alten Elbtunnel. Der vor hundert Jahren erbaute Autofahrstuhl ist heute noch in Betrieb und bringt PKWs unter der Elbe hindurch von St. Pauli nach Steinwerder. Bei der anschließenden Hafenrundfahrt ließen sich die Seligenstädter Landratten den Wind durch die Haare wehen und genossen den Blick auf das Elbufer und die riesigen Containerschiffe. Nach dem Abendessen ging es am Verlagshaus Gruner+Jahr vorbei durchs Hanseviertel zur Wasserlichtorgel in den Alten Wallanlagen. In dem allabendlich stattfindenden Spektakel beleuchten 762 Scheinwerfer die bis zu vierzig Meter hohen Wasserfontänen, die im Spiel der Musik aus 99 Düsen schießen.

Der zweite Tag begann mit einem Besuch des Gruselkabinetts Hamburg Dungeon und führte danach zum Gewürzmuseum Spicy's, wo ausgiebig Geschmacks- und Geruchsproben der exotischsten Gewürzen verkostet wurden. Am späten Nachmittag ging es zum Rathaus und zu den Alsterarkaden, wo eine kurze Shoppingtour angesagt war. Nach einem gemeinsamen Kinobesuch ließen die Seligenstädter den Abend im Bistro der Jugendherberge ausklingen.

Am Sonntag galt es früh auf zu stehen, beginnt doch der Hamburger Fischmarkt mit seinen zahllosen Buden und Ständen bereits ab fünf Uhr. Hier gibt es zwar auch (noch) Fisch zu kaufen, aber an den meisten Ständen werden Kleidung jeder Art, Schmuck, Obst, Blumen und vieles mehr angeboten. Und in der großen Fischauktionshalle spielen auf zwei Bühnen nonstop Rockbands, die dem Publikum in den frühen Morgenstunden ordentlich einheizen.

Nach einem späten Frühstück in der Jugendherberge fuhr die Gruppe dann zur neuen Uni in der Hafencity, wo seit diesem Jahr eine Licht- und Klangshow im U4-Bahnhof installiert ist. Die riesigen LED-Leuchtboxen symbolisieren die Containerschiffe, die ganz in der Nähe be- und entladen werden. Nicht allzu weit weg ist das Deutsche Zollmuseum, wo die Einhardschüler die Verstecke der Schmuggler und die Arbeitsweise der Zöllner kennen lernten.

Nach dem Abendessen ging es dann ins SCHMIDTS TIVOLI. Hier nahm Produktionsleiter Bernd von Arnim die Gruppe vor der Vorstellung in Empfang und erklärte auf einer Backstage-Tour Organisation und Abläufe hinter den Kulissen einer Musical-Produktion. In dem legendären Theater wird mit sprudelndem Lokalkolorit und viel Witz seit zehn Jahren das Musical 'Die heiße Ecke' gespielt, und das mit großem Erfolg, wie die ausverkauften Vorstellungen belegen.

Am letzten Vormittag besuchten die Seligenstädter den durch seine artgerechte Tierhaltung weithin bekannten Tierpark HAGENBECK. Besonders interessant war hier das neu eröffnete Eismeer, das meterlange Wale, Pinguine und andere Tiere der Arktis präsentiert. Um 14 Uhr hatte das ETV-Team dann einen Termin beim NDR gleich in der Nähe des Tierparks.

Unter Führung von Jörn Behrens, dem Leiter der Abteilung Intendanz/Markenkommunikation besichtigten die Schüler die Studioanlagen des Norddeutschen Rundfunks. Hier in Hamburg-Lokstedt sind rund 3000 feste und etwa 10.000 freie Mitarbeiter beschäftigt. Interessiert informierten sich die Jungredakteure über die Technik und den Ablauf von Film- und Fernsehproduktionen und warfen einen Blick in die verschiedenen Studios, bevor sie am frühen Abend die Heimreise nach Seligenstadt antraten.

ETV - das Schülerfernsehen der Einhardschule

 

Einhard TV, kurz "ETV", ist das älteste von Schülern in Eigenregie produzierte Fernsehmagazin Deutschlands. Es erhielt seinen Namen nach dem Geschichtsschreiber und Biographen Karls des Großen, Einhard (770-840), der - einer Sage nach - mit der Tochter des Kaisers in Seligenstadt Unterschlupf fand.

 

Das ETV Schülerfernsehteam produziert Reportagen, Berichte, Interviews und Umfragen, Sketche und Clips aus dem Schulleben und aus der Region. Das junge 20-köpfige Redaktionsteam trifft sich wöchentlich, um Termine abzusprechen und um die Grundlagen zu erarbeiten.

 

Gedreht und geschnitten wird in kleinen Gruppen. In zusätzlichen Wochenendseminaren und Workshops geht es um die Kenntnisse redaktioneller und technischer Arbeiten. Daneben werden regelmäßig Team-Events organisiert: mehrtägige Fahrten zu Fernsehanstalten und Rundfunkstudios, oder auch Weihnachtsfeiern ...

 

Bis heute arbeiteten mehr als 300 Jungredakteure aktiv an dem Projekt "ETV" mit.

 

In den Jahren ihrer Mitarbeit lernen die Schülerinnen und Schüler ihre Ideen in kreativer Teamarbeit verantwortungsbewusst umzusetzen, aber auch kritisch zu Presseveröffentlichungen Position zu beziehen. Kommunikations- und Kooperationsfähigkeiten werden ebenso geschult, wie die Befähigung zu eigenständigem und eigenverantwortlichen Arbeiten.

 

Zu sehen gibt es das ETV-Schülerfernsehen zum einen nach interner Ankündigung - z.B. an Tagen der offenen Tür - in der Schule, zum anderen gibt es einen kostenlosen Verleih aller produzierten Filme und DVDs, so dass auch Eltern und Verwandte, Freunde und Bekannte zuhause miterleben können, was in und um die Schule "so abgeht".

 

ETV-Produktionen wurden bei Wettbewerben national und international ausgezeichnet und prämiert. Im Jahr 2001 erhielt ETV gemeinsam mit den Theater- und Musik-AGs den Kulturpreis der Stadt Seligenstadt. Finanziert wird das ETV-Schülerfernsehen größtenteils durch Spenden - insbesondere des Fördervereins der Schule. Die Deckung der laufenden Unkosten erfolgt durch kleinere Auftragsarbeiten und durch Eigenmittel. Neugierig geworden? Dann besuchen Sie uns doch einfach einmal!

 

Nach Voranmeldung zeigen und erklären wir Ihnen gerne unser kleines Studio im Untergeschoss der Einhardschule und informieren Sie ausführlich über unsere Arbeit.

 

 

 

 

     © Copyright: 2017 Einhardschule Seligenstadt

Einhardschule Seligenstadt
Gymnasium des Kreises Offenbach

Einhardstraße 72-74
63500 Seligenstadt

Tel: 06182 / 8954-0
Fax: 06182 / 8954-107
Mail: verwaltung[at]einhardschule-seligenstadt.de